Etwas Aufregung ist zu spüren. Die letzten Absprachen werden noch auf dem Weg getroffen. Heute ist es so weit – wir, die Klasse 8g, hat einen Termin beim Bürgermeister Herr Zwingel, um Ideen zum Öffentlichen Nahverkehr in Zirndorf vorzustellen.
Seit einem halben Jahr beschäftigten wir uns mit dem Thema. Argumente wurden gesammelt und formuliert, ein Brief aufgesetzt. Zusätzlich erstellten wir mit unseren iPads kleine Clips, die ein Schüler zu einem kurzen Film zusammenstellte. Ausgangspunkt der Überlegungen war, was sich Jugendliche wünschen würden, damit es attraktiver ist, mit Bus oder Bahn zu fahren. Vieles davon ist aktuell bereits in der Diskussion, etwa günstigere Ticketpreise. Statt dem 365-€-Ticket wollen wir jedoch, dass jede Fahrt für jeden Passagier nur 1 € kostet. Das ist viel einfacher und vom Preis angemessen, finden wir. Auch e-Scooter und mehr Busse, die auch abgelegenere Ortsteile anfahren, wurden als Argument gebracht. Für uns ist es wichtig, dass wir niedrigschwellig mobil sein können – und das in ganz Zirndorf und Umgebung. Weitere Aspekte stehen ebenfalls auf unserer Liste für Herrn Zwingel, wie mehr Sitzplätze in Bussen, ein Zug, der von Zirndorf bis Nürnberg durchfährt, ohne dass man umsteigen muss sowie Bushaltestellen, die das Warten angenehmer machen. Für den Zirndorfer Bahnhof wünschen wir uns, dass er schöner gestaltet wird, mit Sitzplätzen und Schutz vor Wind und Regen. Wir stellten auch dar, dass einige Ampeln so kurz geschaltet sind, sodass man es kaum bei Grün über die Straße schaffen kann. Besonders für ältere Menschen, Mitbürger mit Einschränkungen oder auch für Erwachsene, die mit kleinen Kindern unterwegs sind, sehen wir hier große Schwierigkeiten. Das ist zum Beispiel bei der Ampel an der Feuerwehr so, die viele von uns täglich auf dem Weg zur Schule überqueren müssen.
Herr Zwingel nahm sich viel Zeit und hörte uns auch aufmerksam zu. Viel Hoffnungen auf schnelle Veränderungen konnte er uns jedoch nicht machen, da Entscheidungen dieser Art nicht nur von der Stadt Zirndorf, sondern auf Landkreis- oder Verbundsebene in Absprache mit dem VGN und der Deutschen Bahn getroffen werden müssen. Dabei müssen viele Interessen berücksichtigt werden, sagte uns der Bürgermeister. Er versprach jedoch, die Ideen ernst zu nehmen. Einige Punkte lägen allerdings auch im Verantwortungsbereich der Stadt, wie etwa zu kurze Ampelschaltungen. Von uns wünscht er sich zudem eine Liste mit Bushaltstellen, die reparaturbedürftig sind.
Wenn ihr so eine Bushaltestelle kennt, schreibt auf, was nicht in Ordnung ist und leitet es an uns weiter. Wir schreiben dann alles zusammen.
Auf dem Rückweg zur Schule waren wir erleichtert, dass der Termin so gut gelaufen ist. Uns Schülern war bewusst, dass wir mit unserem Anliegen nicht den kompletten ÖPNV verändern werden. Wir fühlten sich jedoch ernst- und wahrgenommen. Und so aktuell wie das Thema im Moment ist, bleibt es spannend, was sich wirklich verändern wird.
8g und Heike Potyra